alt kann so schön sein

23./24.08.2018: Stellplatz Lac d`Ailette – Laon – Parkplatz bei Willems

Die kleinen Orte vor und hinter Lac d`Ailette, die wir durchfahren, waren für unsere Sinne schön.
Die meist kleinen Häuschen reihten sich entweder direkt aneinander oder freistehend am Strassenrand auf und hatten eine hübsche Architektur. Kleine, verschachtelte Steinhäuser, ab und an mit Ziegeln. Die Fenster meist umrahmt und schön eingefasst – oft wechseln sich hier mal Stein mal Ziegel zu einem Musterspiel ab…

Allgemein emfanden wir die Architektur als spielerischer, phantasievoller. Manche dieser hübschen Häuser sahen durchaus renovierungsbedürftig aus, hatten aber gleichzeitig dadurch diese Art Italien-Kuba-Flair oder einfach so herrlich weit weg vom teils so übertriebenen deutschen Perfektionismus.

Ich empfand eine Art Liebe zu den Häusern – ich mochte sie, bedauerte sie und feierte sie…

Laon: Wir steuerten gleich die Oberstadt und somit die Altstadt mit ihrer sehr bekannten Kathedrale an, die übrigens auch dem Bamberger Dom als Vorbild galt! Parken war unterhalb der prägnanten Stadtmauer um diese Zeit kein Problem – hätte sogar ein paar extra für Camper gegeben.

Der Himmel war erstmal weißgrau und es war auch nicht wirklich heiß. Los ging`s durchs tolle, gut erhaltene Stadttor gen Kathedrale. Der Himmel riß auf und wir verschwanden in diesem gigantischen Bau der einfach nur beeindruckte. Wir hielten uns recht lange im Notre Dame auf und als wir draußen waren, sahen wir alle Franzosen essen.
Es war kurz vor 14h und wir hatten auch Hunger, allerdings nicht die Gepflogenheiten auf dem Schirm, dass in Frankreich zwischen 12 und 14h und dann wieder ab 18h gut und gerne gegessen wird. Dazwischen ist einfach zu oder es gibt Getränke. Kann sein, dass es zur Saison anders ist oder in größeren Städten?! Wir fanden das prinzipiell ja aber gar nicht so schlecht – nur gerade, weil Hunger!
Ein halbes Baguette – einfach aber frisch belegt, vermutlich vom Meister selbst, half uns die Stadt weiter zu erkunden. Holger bekam meinen Schinken und ich seinen Käse.

Das bestellte „baguette avec formage“ schloss den Schinken wohl nicht aus, der hier übrigens gerne überall sein Plätzchen findet…

im Salat, in Omlettes, sogar beim Camembert im Pfännchen liegen auf dem Salat vorsichtshalber noch zwei Scheiben Schinken!

Wir lernen: „sens jambon“. Merci!

Die Altstadt von Laon ist unbedingt sehenswert und hat einen ganz besonderen Charme. Diesen hatte auch der Laden (samt Besitzer), in den mich Holger zog.

Danke! Merci, Cheri!

Hier fanden wir belichtete Glasplatten aus vergangener Zeit – Aufnahmen vom Mont Blanc etc….Als wir bezahlen wollen, sagte uns der überaus freundliche Monsieur Zwiebel, – ja das war sein Nachname zu dem er die Schultern zuckte – dass er davon noch mehr hätte und wenn wir morgen noch in der Stadt sind, bringt er sie mit in den Laden.

OK. Gerne. Merci!!! Er sprach kaum Englisch und kein Deutsch, wir kein Französisch. Es klappte. Meist klappte es irgendwie und auf jedenfall sind die Franzosen bisher alle supernett, relaxter als „wir Deutschen“ und zuvorkommend!

Wir erkundeten die Stadt, liefen auch mal in die untere, um dort eine Internetkarte zu kaufen, da der Automat oben wohl defekt war. Es waren sehr viele Treppen, nach unten konnte man Geländer rutschen;) Dass alt so schön sein kann, zeigte uns dieser Ausflug, die tollen Häuser und Gebäude und der Besuch im fabelhaften Entdecker-/Dekoladen. Dass alt und neu auch ein fantastisches Spektakel ergeben kann, durften wir anhand der Regenschirm-Strasseninstallation und noch ab 22.30h sehen, als die Fassade der Kathedrale mit Beamern bespielt wurde und ein animiertes Gesamtkunstwerk inklusiver passender Musikuntermalung entstand! Das war vielleicht beeindruckend und ja, ebenfalls euphorisierend!

Vor dieser unglaublichen Illumination aßen wir noch in der Creperie und tranken dazu französischen Wein.

24.08.2018: Der Laden machte erst wieder um 13h auf – wir aßen a la Franzosen 😉 vorher an einem windgeschützten Plätzchen einen Salat „sens jambon, s`il vous plait“, tranken danach Cafe und Expresso und verbrachten dann dort 2h und gingen nicht ohne weitere belichtet Platten und eine interessante alte Kamera, die gleichzeitig auch als Projektor für die bereits entwickelten Platten fungiert. Während wir dort im Laden waren wurde wohl einiges mehr verkauft, als normal in dieser Zeitspanne, selbst der Stuhl auf dem ich saß und dessen Zwilling. M. Zwiebel war ganz gestresst, weil sonst so entspannt, aber natürlich superfreundlich!

Danke nochmal, Dein Laden und Du sind wundervoll!!! Merci, très bien!!!

Unser nächstes Ziel im Auge suchte Holger einen strategisch klugen Ort zwischen Laon und Lille und fand ihn:
Ein Parkplatz. Auf der anderen Strassenseite ein kleiner künstlicher See mit diversen Freizeitmöglichkeiten und einem Kiosk. Wir waren recht spät dort und gesellten uns nicht mehr zu den trauten beisammensitzenden Franzosen. Außerdem wollten wir uns noch frisch machen, nicht nur vom Wetter gemacht werden;) und dann gemütlich in den kuschligen Jumpy steigen – jupp, vorher war`s nicht ganz so gemütlich, weil uns der starke Wind und der einsetzende Regen uns ganz schön zusetzte…brrrrrr…

Anm.: Natürlich verwenden wir zum Duschen abbaubare Ökoseife!

Bonne nuit.

 

Kommentare (2):

  1. Gabi Nölscher

    1. September 2018 at 12:58

    Hallo Ihr zwei „Weltenbummler“! Wie immer super-schöne (seeeeehr viele) Bilder! – da muss man sich doch echt Zeit dafür nehmen… – … ganz toll finde ich die Straße mit den schwebenden Regenschirmen!!!! Also dann – ich freue mich auf weitere Beiträge – aber stressen solltet Ihr Euch nicht!?!?!? Gaaaaanz liebe Grüße von Gabi

  2. Gabi Nölscher

    1. September 2018 at 13:01

    … ach ja – vergessen: die Überschrift dieses Beitrages finde ich „voll toll“!!!!!!!!

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Zambujeira

15.11.2018: Zambujeira

Wir hatten beide die Nase voll und nießten um die Wette. Umso netter war es, dass es heute warm wurde! Sonne satt!!!
Und das an unserem letzten Meerstrandtag und es stimmt: Alles ist noch schöner und intensiver, wenn man weiß, das man geht…
Wir machten eine Wanderung an den Klippen Zambujeiras und genossen alles um uns herum. Das Geschenk der warmen, hellen Sonne und die wunderschöne Naturkulisse hier sollte sich ganz fest in unsere Glieder und lange in unsere Köpfe setzen. Wir zelebrierten diese Momente einsamer und zauberhafter Zweisamkeit!

Cabo Sardão – Klappern auf Klippen

14.11.2018: Camping Villa Park Zambujeira – Farol Cabo Sardão – u.a. Knight Beach

Eine weitere kalte Nacht war gut mit den Wärmflaschen überstanden und der neue Tag zeigte uns einen weiteren, schönen Küstenabschnitt und wärmte nicht nur unsere Herzen, sondern auch unsere Glieder!!! Es ist leider so, aber Wärme macht Orte noch genießbarer!
Jumpy stellten wir am Leuchtturm ab. Nebenan einer der wohl aussichtsreichsten Fußballplätze. Und vorne auf den Spitzen der Klippen klappernde Störche!