25.05. Badestellplatz Seives Stovyklaviete am Plateliai See (Litauen) – Nabite Camping (Lettland)
Wenn schon Badestellplatz, dann nicht nur `rumstehen…Wir gingen baden, das heißt vielmehr, wir erfrischten uns kurz im noch eisig kalten See. Schön, kurz und gut. Die Fahrt geht weiter…
Grenzenlos ist der wachsende Berg der Kreuze.
Grenzenlos die Fahrt von Litauen nach Lettland.
Grenzenlos der Himmel und die Felder.
Weiterhin meist gerade bis in den Horizont reichend, die Strasse. Wir fuhren zu einem sehr berühmten Ort in Litauen. Den Berg der Kreuze. Ein Ort der Andacht, des Widerstands und ein Ort des Friedenswillens. Hier stehen mittlerweile Zehntausende Kreuze und täglich werden es mehr. Beindruckend und schön anzusehen, auch gerade, weil alles nicht so akurat angeordnet ist. Richtig gut hat uns auch die riesige Jesusfigur am Fuße des „Berges“ gefallen, die herzlich ihre Arme öffnet. Ist so eine Darstellung des Jesus nicht viel schöner, als der leidende am Kreuz?! Er drückt so vielmehr Liebe und Positives aus.
Es scheint auch Tradition geworden zu sein, dass frisch verheiratete mit ihrer ganzen Hochzeitsgesellschaft hier ein Kreuz aufstellen und sich selbst für ein Gruppenbild positionieren…4-5 waren hier, während wir es waren.
Als wir vom Berg der Kreuze losfahren, ziehen dicke dunkle Wolken auf, welche die gleiche Richtung einschlugen.
Lettland
Hier sieht man die Errungenschaften, die von der Planwirtschaft hinterlassen wurden…
Große Landwirtschaftskomplexe mit Riesensilos und Massen an Landbearbeitungsmaschinerie. Viehfabriken und Riesenfelder mit Monokultur. Die Häuser mehr aus Stein, Ziegeln und Beton machen einen ungeliebten, aber bewohnten Eindruck. Riesenblocks stehen selbst in kleinen Ortschaften einfach da. Meist häßlich und heruntergekommen kümmert sich scheinbar keiner um ihren äußeren Zustand. Zu hoffen, dass es innere Werte gibt und Menschen, die sich dort wohlfühlen. Ein verlassenes oder heruntergekommenes niedliches Holzhaus sieht aber auch hübscher aus, als ein Klotz aus Stein. Dazwischen entdeckt man schon auch Schönes, aber der Gesamteindruck ist erstmal nicht so sonnig, wie in Litauen. Mag zusätzlich am Wetter liegen – es regnet das erste Mal. Hagel und Donnergrollen schlägt mit auf die Stimmung.
Dobele wird mit Verstimmung einstimmig durchfahren. Und auch den eigentlich auserwählten Badestellplatz Zebrus ezeres finden wir zu mollig (bei Wärme, Sonne und ohne starkes Gebläse echt OK ). Dann geht die Dur – muhawahahaha – eben weiter und wir landeten bei Nabite Camping. Es sah verlassen aus. Aber nicht weil es desolat aussah, sondern so, als wäre keiner da. War aber. Und endlich kamen wir an. An einem idylischen Ort, an dem wir uns wohl fühlten. Der Regen hatte sich verzogen. Die Wolken sind geblieben. Holger grillte sein Steak und ich machte mir `nen Kichererbseneintopf aus der Dose heiß. Es war kalt. Wir wickelten uns in die Decken, genossen den Seeblick, tranken noch das Dosenbier zu Ende, dass die Reisefreude heute nicht zu nüchtern wurde und kochten Wasser für die Wärmflaschen.
Verena Müller-Blechinger
15. Juni 2017 at 0:57
Wunderschön.Genießt die Zeit.Verena und Flo