13.06.2017: Fähre Turku – Stockholm – bei Stockholm Stellplatz bei Badeplatz
Um 5:30 Uhr war die Nacht zu Ende. Nach dem Frühstück brachen wir auf zum Fährhafen. Die Überfahrt sollte um die 10 Stunden dauern und so hatte Holger uns eine Kabine mitgemietet. Wir bekamen das erst mal ein Gefühl dafür, wie es sein könnte, eine Kreuzfahrt zu machen und glauben immer noch, dass es nichts für uns ist. Aber unser kleiner Vorgeschmack war dennoch nicht schlecht, es war nicht zu lange und wir schipperten mit dem riesigen Kahn an allerlei Inselchen vorbei.
Sowohl aus Finnland raus als auch nach Stockholm rein, konnte man auf dem Sonnendeck, das heute nur ganz zum Ende der Fahrt seinen Namen verdiente, weitläufige Inselarchipele entdecken. Nahezu jede dieser Inseln hatte ein oder mehrere hübsche Häuser oder Villen auf dem Rücken und zu ihren Füßen Boote, welche die Autos hier in dieser Insellandschaft ersetzen. Schön, wie die Leute hier leben! Als Sommer- oder Wochenendsitz sicher herrlich!
Die Fahrrinne war teils so eng, dass man sich schon wunderte, dass ein solcher Fährkoloss dort hindurch passt, bzw. nicht auf Grund läuft. An Deck hatten wir, wie geschrieben eine Kabine mit theoretisch vier Schlafplätzen und einer kleinen Nasszelle mit Duschmöglichkeit, so wie unsere eigene Toilette. Es gab viele Kabinen, die Fähre war für 2500 Passagiere ausgelegt – so viele waren es heute sicherlich nicht. Es gab Frühstückbuffet, einen Italienier, ein weiteres nobleres Restaurant, eine urige Kneipe, ein Cafe …, mindestens drei Ecken mit Live Musik, darunter das zweistöckige Veranstaltungs-Event Deck, eine Disco und mehrere Shoppingmöglichkeiten. Wir kauften eine Kleinigkeit und Bier im Supermarkt, Holger Flip Flops und ich mir ein hübsches blaues Sommerkleid. In Schweden soll es ja schließlich wärmer sein und was schickes für warme Tage habe ich nicht dabei. Die Zeit ging jedenfalls einiges schneller vorbei als erwartet!
Wir starteten in Turku mit kühlem Regen und Winterfell und liefen mit wärmender Sonne und Shirt in den Stockholmer Hafen ein. Die Fähre spuckte unseren Jumpy tatsächlich als letztes aus und als wir den dunklen Rumpf des Schiffes verließen, kamen die Sonnenbrillen auf die Nase. Sonne und warm, was für eine nette Begrüßung in Schweden. Obwohl wir Stockholm noch nicht kannten fuhren wir daran vorbei. Ich fand es erst in Ordnung, jetzt finde ich es etwas schade, die Hauptstadt Schwedens links und rechts liegen gelassen zu haben. Wir heben sie uns auf für eine weitere Reise!
Es war bereits Abend und wir suchten uns einen Platz an dem wir gut für die Nacht stehen konnten – und das war tatsächlich schwieriger als gedacht. Hier leben eben viele Schweden und hier haben auch einige Privatgrund bis zum Wasser. Wir fanden einen öffentlichen Badestrand. Etwas zivilisierter als die Badestellen, die wir bisher auf der Reise gewohnt waren. Deswegen aber nicht unbedingt schöner. Mit Menschen , Stegen, Liegewiese, Toilette, Trinkwasser und Kiosk. Es gab zwei Parkplätze von denen wir den oberen wählten. Auf diesem standen wir zur späteren Stunde auch ganz allein, nachdem alle Fahranfängerübungswütigen ihn verlassen hatten. Am Platz führte auch ein Trail entlang, den viele Biker und Reiter nutzten. Insgesamt gibt es hier in Schweden viele Pferde, Golfplätze, Seen und Wasser sowieso und Zusatzscheinwerfer und LED-Leuchten.
Wir packten Tisch, Grill und Jacken aus und aßen spät mit Blick auf eine große Wiese auf der Rotwild herumspazierte.
Ich war noch nicht ganz da – in Schweden. Mein Körper schon – klar – , das konnte ich mit meinen Augen sehen, aber ich hatte das Gefühl, dass meine Seele erst noch nachkommen muss. Das habe ich öfter mal, besonderes auf Reisen. Hier in Schweden sollte es ganze 2 1/2 Tage dauern.
„Hej Hej !“
…ist übrigens die Begrüßung hier in Schweden und genau so freundlich und spontan, wie es aussieht und klingt, sind sie auch – die Schweden und Schwedinnen – zumindest können wir das schonmal von unseren ersten Begegnungen so behaupten!
Na denn: Hej Hej Sverige!