Santiago de Compostela

18.10.2018: Santiago de Compostela

Gute Stadt – schlechtere Bilder.
Neben den vielen Jakobsweg-Souvenirläden gab es hier auch mehr Vegetarisches, mehr ökologisch Verträgliches und zudem viel Flair…abgesehen von den Souvenirläden brauchen wir also mehr Pilger auf dieser Welt! Hier kann man perfekt in der Altstadt herumbummeln und entdecken…Die Restaurants und Bars haben einen tollen Charme durch die schönen, erhaltenen alten Mauern, die oft geschmackvoll mit modernem Interieur kombiniert werden. Sehr gemütlich und dennoch zeitgemäß – eine echt gelungene Verbindung aus alt und neu!

Wir waren auch an und in der berühmten Kathedrale, die im Zentrum den hl. Jakob beherbergt, den man von hinten – über einen schmalen Gang mit Treppen – auf die Schulter klopfen, berühren, küssen kann. Wir taten es den anderen Besuchern gleich, wenn ich ihn auch nicht küssen wollte, nach derartig vielen Berührungen…
Ein älterer Herr vor mir schon, – und wie er es tat, hat mich wirklich ergriffen. Ich selbst war gerade nicht in „seelischer“ Stimmung und bestaunte eher die großen Edelsteine, die sein Gewand am Rücken besetzten und die Tatsache, dass ich mich in dieser Kathedrale hinter Jakob befand. Ich bat im Inneren um Entschuldigung für meine Unfrömmigkeit, um Verzeihung und dennoch um Erleuchtung – man weiß ja nie…
Soweit ich informiert bin, gehörte Jakob zum engsten Kreis um Jesus und nachdem dieser unmenschlich hingerichtet wurde, zog er durch die Lande und versuchte weitere Menschen für seinen Glauben und Gottes Botschaft zu gewinnen. Ich denke, er war mehr als „armer“ Pilger unterwegs und versuchte verbal zu überzeugen, aber warum wurde sein Name später u.a. als Schlachtruf mißbraucht, bzw. er als „Schutzpatron“ für die Kriegsführung, was ich an sich schon mehr als paradox finde, ebenso wie die Darstellungen in und an Kirchen und Pilgerstätten, bei denen Mauren abgeschlachtet werden (hier vom heiligen Florian?!). OK, ich gebe zu, ich besitze nur Halbwissen, aber Mord, Krieg und Gewalt gehört zu und in keinen vernünftigen liebenden Glauben! Eigentlich gehören doch solche Darstellungen entfernt! Oh ja, ich bin auch wirklich dagegen, dass der leidende Jesus am Kreuz „unser“ Hauptmotiv ist, was für ein schlechtes Symbol ist die Gewalt und die Ungerechtigkeit für einen Menschen, der Liebe war, wollte, will und ist!!!
Soviel optimistischer und vorbildlicher ist es eine helfende, liebende Darstellung zu zeigen!

Liebe Oma, ich hatte auch ursprünglich für Dich nach einer kleinen liebenden Maria Ausschau gehalten, aber das Kreuz ist nunmal (noch) hier aktuell und das, das ich Dir als religiösen Menschen ausgesucht habe, hatte wenigstens Pflanzenornamente, die teils nach Herzen aussehen, eine Muschel und den hier berühmten schwarzen Bernstein. Ich dachte auch, dass es für dich noch mehr Symbol für deinen Glauben ist als eine reine Muschel oder ein Herz, aber für uns würde ich mir wünschen, es ändere sich!

Der „schwarze Bernstein“, kommt aus der Gegend um Finisterre, das der Bedeutung nach „Ende der Welt“ heißt und das eigentliche Endziel der Pilger, denn hier kam man zu Fuß nicht mehr weiter. Dort angekommen, verbrennen sie nach alter Tradition symbolisch einen Teil ihrer Kleider, als Zeichen, dass sie ihr altes Leben abgelegt und eine neue (spirituelle) Ebene erreicht haben.
Früher brachte man auch als „Trophäe“, dass man den beschwerlichen Jakobsweg gegangen ist, eine Jakobsmuschel vom Cap Finisterre mit nach Hause.

Santiago machte uns jedenfalls Freude, auch wenn ich heute nicht ganz so motiviert war zu fotografieren. Motiviert zum Shoppen war ich auch erst, als wir das Espadela (Artesanato) entdeckten. Außergewöhnliche Mode für verschiedene Geschmäcker zum bezahlbaren Preis…gut, dass der Jumpy ein begrenztes Raumangebot hat;) https://espadelascqartesanato.business.site
Im o camiño empeza agora, s.c. gab es vielerlei Schönes, Geschmackvolles und Nützliches, die aus natürlichen Dingen selbst hergestellt wurden: https://o-camino-empeza-agora-sc.negocio.site
Hier gab es für mich ein Shirt, allein schon wegen des Mottos:

o camiño empeza agora * Der Weg beginnt jetzt

Und eine richtig tolle Creme http://www.novature.es mit natürlich wirkenden Inhaltstoffen ohne Tierversuche etc.

Im Riquela waren wir zum Mittagessen. Tolles Ambiente, modern und trotzdem gemütlich. Essen war auch lecker! Hier gibts auch Vegetarisches! Hier hätte die nächste Nacht auch ein DJ nach einem Festivalabend mit Swing, Rock`n`Roll, Boogie und Rockabilly (wir hätten doch Miguel Bescheid geben sollen:/) aufgelegt, aber wir legten morgen wieder ab.

Zambujeira

15.11.2018: Zambujeira

Wir hatten beide die Nase voll und nießten um die Wette. Umso netter war es, dass es heute warm wurde! Sonne satt!!!
Und das an unserem letzten Meerstrandtag und es stimmt: Alles ist noch schöner und intensiver, wenn man weiß, das man geht…
Wir machten eine Wanderung an den Klippen Zambujeiras und genossen alles um uns herum. Das Geschenk der warmen, hellen Sonne und die wunderschöne Naturkulisse hier sollte sich ganz fest in unsere Glieder und lange in unsere Köpfe setzen. Wir zelebrierten diese Momente einsamer und zauberhafter Zweisamkeit!

Cabo Sardão – Klappern auf Klippen

14.11.2018: Camping Villa Park Zambujeira – Farol Cabo Sardão – u.a. Knight Beach

Eine weitere kalte Nacht war gut mit den Wärmflaschen überstanden und der neue Tag zeigte uns einen weiteren, schönen Küstenabschnitt und wärmte nicht nur unsere Herzen, sondern auch unsere Glieder!!! Es ist leider so, aber Wärme macht Orte noch genießbarer!
Jumpy stellten wir am Leuchtturm ab. Nebenan einer der wohl aussichtsreichsten Fußballplätze. Und vorne auf den Spitzen der Klippen klappernde Störche!