03.11.2018: Serra Buçaco – Luso – Coimbra
Wieder war es nasskalt. WH
Wir wollten einen magischen, alten Wald besuchen, in dem es viele alte und außergewöhnlichere Bäume geben soll. Die Seefahrer haben damals wohl auch Baum- und Pflanzensamen mit hierher gebracht und so entstand ein uriger, ungewöhnlicher Wald! Wir lieben Wald und hatten uns auf dieses Ziel gefreut! Mistwetter…aber vielleicht ist es ja gerade bei diesem diesigen Wetter, die richtige Stimmung für diesen Wald, dachten wir uns…Der Parkplatz riesig. Jumpy und wir allein…uns bot sich ein Bild der Verwüstung…Innerhalb des hübschen, alten Sternentores konnte man sich den Weg nicht weit bahnen. Überall lagen dicke Äste, große Bäume wurden teils komplett entwurzelt oder gekappt. Ja. Das trübe Wetter passt. Ich stand traurig auf dem Schlachtfeld von Leslie. Hier auf der Spitze des Hügels hatte sie wohl doch gewütet. Und zwar ordentlich. Wir bedauerten es sehr, dass es vorallem dieses besondere Waldgebiet so stark traf. Still gingen wir grob an der Mauer des Serra Buçaco entlang, um doch mal zum offiziellen Eingang zu schauen. Der war gesperrt. Man sagte uns, die Aufräumarbeiten würden noch eine Zeit lang dauern. Schade. Aber wir sahen noch ein paar große unversehrte Bäume und die Natur wird sich hier bestimmt erholen, weil sie es hier darf!
Wir fuhren nach Luso zum Parkplatz in der Nähe der bekannten Thermalquelle, wo man auch sein Wasser auffüllen kann. Aus mehreren Öffnungen strömt hier das reine Wasser verschwenderisch aus. Schön, dass es Orte gibt, die soviel sauberes Wasser zu bieten haben. Und auch schön, dass die Öffentlichkeit nutzen kann, was hier auch zweifelsfrei getan wird! Jung und alt, Leute, die kaum laufen können, schleppen ihre leeren Kanister hierher, um sich Wasser zu holen und vorallem schleppen sie es auch wieder die Treppe hinauf! Wir konnten noch ein paar Leuten helfen, dann ging die Fahrt weiter, nachdem ich einer sehr herzlichen Dame noch einen Honig und Plätzchen abgekauft hatte. Sie winkte uns noch hinterher und der gechillte Hund vor ihrem Stand hob nicht mal seinen Kopf…Tschüss Luso, sorry, nach Sightseeing im Ort war uns heute nicht mehr!
Mir war überhaupt nach nichts mehr zumute heute, ich wollte mich einfach nur noch im Jumpy einkuscheln und rumdösen. Wir kamen am Parkplatz/Stellplatz von Coimbra an. Es nieselte nicht mehr. Morgen soll es hier schütten.
Holger mobilisierte mein mißmutiges Mich. Das dauerte etwas. Es war bereits düster und kalt.
Meine Kraft reichte für mehr, als erwartet:
Wir sahen noch diese wirklich schöne Stadt in ihrem warmen, goldenen Laternenlicht. Sahen ihre Studenten mit den traditionellen langen schwarzen Mänteln, tranken mehrere traditioneller Ginjas beim kleinen Laden mit Strassenverkauf, tranken und aßen im Arcada Comes e Bebes, wo wir sehr freundlich bedient wurden und dem Netten viel Erfolg beim Deutschlernen wünschen (er kann bereits fünf oder sechs Sprachen, das sind gute Aussichten) und wir hörten noch den traditionellen Fado im Cafe Santa Cruz…wir gingen einige Kilometer durch das nächtliche Coimbra und gerne würde ich es nochmal an einem warmen Sonnentag besuchen wollen, mit seinem Park der Tränen und seinem großen botanischen Garten an der Universität…