06.11.2018: Sintra
Nach einer erneuten feucht-kalten Nacht, lockerten sich die Wolken und ließen ab und an die wärmende Sonne durch. Heute blieb es ein Wechsel-Wetter-Spiel und der Wind mischte die Karten…
Wir stellten unseren Jumpy wieder an gleicher Stelle wie gestern ab – einen ordentlichen Fußmarsch oberhalb der Quinta da Regaleira entfernt, wo wir gestern waren (Die Parkplätze in Sintra sind recht begrenzt). Direkt davor ging ein etwas unscheinbarer Fußweg weiter gen Schloss Pena und Richtung Castelo dos Mouros…Zwischen den Mauernabgrenzungen von riesigen Grundstücken führte der Weg bergauf, bis er leider auf die laute Strasse traf, welche mit Tuktuk, Bus, WOMO und Auto alle weiteren Touristen nach oben beförderte. Dieser folgten wir aber nicht lange. Wir gingen durch ein göffnetes Tor und beschlossen hier die kleinen Pfade zu nehmen. Die beiden Touristenattraktionen waren ja in guter Sichtweite.
Und auch, wenn es sicher hübsch anzusehen ist, uns war heute nicht nach Anstehen…Wir entschieden uns auch gegen den Abstecher direkt zur Maurenburg – es handelt sich hier übrigens um eine Ruine. Die Mauer, die man recht beeindruckend von Weitem schon sieht, wurde nach mehrmaliger Zerstörung komplett wieder aufgebaut – ist also nicht ganz original…
Wir wanderten unterhalb weiter, an vielen Kletterwänden vorbei, sammelten Parasole und erreichten die Vila Sassetti mit ihrem wunderschön angelegten Park mit exotischer Vegetation: Tolle Palmen, riesige Baumfarne, Bananenpflanzen, Kamelien… Ein wirklich traumhafter Park, mit gerade erstaunlich wenigen Touristen und wir haben erstaunlicherweise keinen Eintritt zahlen müssen…
Jetzt stand nochmal der Ort Sintra selbst auf unserer Liste, allerdings wurde die vom Regen aufgeweicht und wir wanderten die Strasse wieder hoch zu unserem Jumpy. Da sich tatsächlich währenddessen die Sonne wieder durchboxte, wollte Holger nochmal am Cabo Roca vorbei – seine Hoffnung war ein Sonnenuntergang am westlichsten Punkt Europas. Ich ließ sie ihm, auch wenn das Wolkenband ihm vermutlich diese Show stiehlt. War auch so – aber trotzdem schön!
Der Abend wurde immer kühler. Am Campingplatz gesellte sich ein WOMO sehr in unsere Nähe, obwohl es sehr viele freie Plätze gab. Aus dem Inneren schälten sich drei Irische Wolfshunde und ihre zwei Halter. Für alle die es nicht wissen: Es ist die größte Hunderasse, die es gibt!
Stolz erzählte uns die schwarz gefärbte fake-fur (oder war es echter Pelz?!) Westenträgerin, dass sie am Tag so 500km gemacht haben und jetzt dann auch bald wieder zurück gen Heimat müssen… und sie ja den ganzen Urlaub auf die Hunde ausrichtet.
Äh?! Diese dummen Menschengeschöpfe!
(nein, keine Toleranz und Akzeptanz, aber wir „ließen sie in Ruhe“ und es ärgert mich jetzt noch, dass ich meine Meinung nicht gesagt habe!)
Sie luden die großen Vierbeiner, sobald diese draussen gefressen hatten, wieder in ihr WOMO und quarzten sie nach Kettenrauchermanier voll…