We had a nice stay in Vilnius and Kaunas

18.05.2017 / Litauen: Vilnius

Nach unserem Frühstück im recht frischen Freien, machten wir uns frisch und schlugen nochmals den Weg gen Innenstadt ein, wo wir noch das illusionistische Museum besuchen wollten. Die Ausstellung war übersichtlich, aber durchaus sehenswert und wir hatten unseren Spaß und ließen uns gerne überraschen und illusionieren. Wir aßen dann noch auf einer Holzplattform direkt am Uzupio-Eingang und neben dem Fluß Vilnia einen Mittagssnack und weiter ging die Reise…

Es ist Donnerstag. Gerade mal `ne Woche unterwegs – aber wenn man soviel unternimmt, scheint es, als wären wir schon mindestens doppelt solange unterwegs! Man lebt länger, wenn man viel erlebt!
Zumindest gefühlt! Und was ist nun wichtiger?! Gefühl oder Tatsache?! Einfacher sind die Tatsachen.
Deswegen können ja Gefühle auch mehr – auch mehr Zeit! Sie stellen mehr an und die Uhren anders.
Aber gerade haben wir auch Bock zum Chillen! Zum einen Tag lang wie zwei werden lassen – das Beste daran: Dann leben wir gefühlt auch länger!!!…
@ Jochen und Matze: Das passt doch prima zu eurem tollen Kommentar unter: Die Rache der Insekten…
Übrigens freuen wir uns über jeden freundlichen Kommentar, kommentieren aber diese nicht nochmal, sondern lassen sie einfach so für sich stehen. Danke!

 

Eigentlich wollten wir vor der Fahrt durch das Nemunas-Tal (Memel-Tal) und vorbei an Kaunas einen Platz zum Chillen und Schlafen finden, aber sie waren wieder nicht so ideal und für irgendeinen Wald- und Wiesenplatz waren wir zu unerschöpft und ich auch ein wenig zu „schissrig“ – was realistisch gesehen natürlich Blödsinn ist, weil wir ja schon auf verlassenen einsamen Plätzen standen.
Der eigentlich ganz nett beschriebene Campingplatz zeigte auf seiner Webseite skurilerweise eine so abstoßende Drohnenübersicht, dass wir da definitiv auch nicht nächtigen wollten.

So landeten wir in der zweitgrößten Stadt des Landes – in Kaunas – auf einem sehr belebten, aber gut gelegenen Parkplatz, der überraschenderweise auch eine 24h Toilette mit Servicekraft hatte. Der warme Feierabend trieb die Menschen auf die Strassen und den Platz bei dem wir nun standen. Auf der einen Seite die Strasse, auf der anderen der Fluß, dann eine weite Wiesenfläche und Reste einer Burg. Dahinter eine Kirche. Eine größere Bar zwischen Burganlage und Stadtteil. Und wieder die Sonne im Gesicht. Daran gewöhne ich mich gerne, aber nicht so sehr, dass ich es nicht mehr zu schätzen weiß!
Wir wollten Kaunas erst gar nicht anfahren, aber es hat sich wirklich gelohnt, auch diese Stadt und ihre Facetten kennenzulernen. Wobei wir ja nicht wirklich kennenlernen, aber auch das Beschnuppern war schon gut…Vilnius wirkte großstädtischer und lauter und nicht so grün, wie Kaunas. Kaunas wirkte auf uns etwas idyllischer. Was uns auch gleich gefiel war die Kneipen und Gaststättenkultur. Eine Lokation knüpfte an die andere an und überall saßen die Leute draußen. Es hatte ein wenig von mediterranem Flair und war doch Kaunas, weil anders…Kirchen gab es hier natürlich auch, aber man sah sie nicht durch jede Strasse, wie in Vilnius. Die Menschen, die sich gerade in Kaunas befanden, schienen nur ein Ziel zu verfolgen: Einen schönen Abend zu verbringen!
Was uns auffiel, war die Dichte der dicken Schlitten und ungewöhnlichen Vehikeln…Hummer, Harleys, Porsche, Maybach, dicke Audis, BMW und Mercedes oder aufgemotzte Karren mit lauter Musik. Das waren aber weniger. Dazwischen verirrte sich selten ein normales Auto oder noch seltener: Ein Tourist…So war es zumindest gerade, als wir uns in einem der schicken, wie alle gefüllten, Restaurants niederließen. Die Kellner und -innen standen aufmerksam parat, aber nervten dabei nicht. Um uns sehr gemischtes, meist sehr schickes Publikum. Damen mit Abendgarderobe, Spitze und Kleidern, aber auch lässiger, wobei die anderen Damen nicht unlässig `rüberkamen…Männer gab es auch: Abendgarderobe, Hemd, Pulli oder Shirt. Es fühlte sich ungezwungen, frei an. Man kam sich nicht so underdressed vor, wenn man eben nicht so megaschick war und wurde auch nicht anders behandelt. An der Strasse ging der Aufmarsch der dicken Schlitten weiter…aber auch dieser nicht so prollig, wie wir das kennen, sondern erstaunlicherweise normal. Es fühlte sich gleichzeitig normal und ungewöhnlich an, dass es hier eben so ist. Wir glaubten erstmal, dass es hier einfach sehr viele Reiche gibt.
Unser Essen war wieder einmal köstlich! Holger hatte einen exquisiten Burger und ich eine außergewöhnlich kreative Käseplatte und drei verschiedene Humus-Aufstriche mit getostetem und gewürztem Weißbrot. Schön angerichtet und präsentiert. Sooo gut!!! Mir war heute nicht nach Bier und so trank ich einen Healthy-Cocktail mit roter Beete und Karotte – jupp, so schmeckte er dann auch. Gesund. Er war zweifelsfrei gut und frisch gemacht. Ich bestellte ein Bier.

Mit vollen Mägen schlenderten wir durch die nicht befahrene angrenzente Eßmeile (wenn wir das gewusst hätten… – nee, dieses Essen hätte ich nicht missen wollen!!). Die Strasse war vom Publikum teils alternativer, insgesamt machten sie alle einen entpannten Eindruck. So schön! Wir gingen zurück zu unserem Jumpy, der gerade neugierig von einer Gruppe Männer belagert wurde. Wir gingen weiter und ich rauchte noch eine auf der Mauer mit Blick auf Burgrest und Fluß, bis die Truppe weiterzog. Wir hörten hier und da noch dicke Motorengeräusche, den Bass der Bar und ausgelassene Menschen. Aber wir waren im Bus und konnten schlafen.

 

 

Zambujeira

15.11.2018: Zambujeira

Wir hatten beide die Nase voll und nießten um die Wette. Umso netter war es, dass es heute warm wurde! Sonne satt!!!
Und das an unserem letzten Meerstrandtag und es stimmt: Alles ist noch schöner und intensiver, wenn man weiß, das man geht…
Wir machten eine Wanderung an den Klippen Zambujeiras und genossen alles um uns herum. Das Geschenk der warmen, hellen Sonne und die wunderschöne Naturkulisse hier sollte sich ganz fest in unsere Glieder und lange in unsere Köpfe setzen. Wir zelebrierten diese Momente einsamer und zauberhafter Zweisamkeit!

Cabo Sardão – Klappern auf Klippen

14.11.2018: Camping Villa Park Zambujeira – Farol Cabo Sardão – u.a. Knight Beach

Eine weitere kalte Nacht war gut mit den Wärmflaschen überstanden und der neue Tag zeigte uns einen weiteren, schönen Küstenabschnitt und wärmte nicht nur unsere Herzen, sondern auch unsere Glieder!!! Es ist leider so, aber Wärme macht Orte noch genießbarer!
Jumpy stellten wir am Leuchtturm ab. Nebenan einer der wohl aussichtsreichsten Fußballplätze. Und vorne auf den Spitzen der Klippen klappernde Störche!