Weiterfahrt und Wechselbad

10.11.: Lisboa – Cais Palafítico da Carrasqueira – Comporta (ÜN)

Wir fuhren durch das großstädtische Randgebiet Lissabons, fuhren weiter über eine sehr lange Brücke und langsam veränderte sich die Landschaft wieder. Storchennester säumten die Strassen, Korkeichenplantagen und Kiefernwäldchen.
Holger hatte für mich eine Fotolocation recherchiert, ein kleiner Fischerhafen mit wundervoll verwobenen Holzstegen und Fischerhüttchen. Romantisches Kleinod für uns – harte Arbeit für die ortsansässigen Fischer.Es fallen wohl auch immer mehr Fotografen hier ein, um ihre Beute zu machen… Jetzt fallen erst mal dicke Tropfen aus dem grauen, schweren Himmel. Der Regenradar gab aber noch Grund zur Hoffnung und so bat ich Holger einfach zu warten, mit mir im Jumpy – im Matsch – im Regen. Wir beobachteten noch zwei zurückkehrende Fischer. Sonst war jetzt hier nix los, außer Grau, Regen und Wind.

Und dann hörte es tatsächlich auf zu regnen und der Wind pustete auch noch eine Schneise in den Himmel!
Ich freute mich sehr! Ich war glücklich und fühlte mich gleichzeitig plötzlich überfordert von all den Motivmöglichkeiten, die sich hier boten.
Jetzt erst bemerkte ich zwei weitere Fotografen, die hier allerdings mit richtiger Profiausrüstung inklusive diversen Graufiltern für Langzeitbelichtungen aufkreuzten – sie waren aber wohl ortsansässig und gingen zielstrebig zu ihren ausgewählten Stegen und positionierten sich. Sie waren sehr nett und höflich und freuten sich, wie kleine Jungs über ihre Aufnahmen! Die waren auch wirklich gut! Ich bestaunte sie anerkennend! Bald darauf verließen sie den Hafen mit ihrer Beute. Ich blieb.

Nun war ich ganz alleine auf den Stegen und es wurde immer dunkler…so konnte ich jetzt wenigstens annähernd solche Langzeitbelichtungen machen – die Farben, die das untergehende Sonnenlicht vorhin noch in die Szenerie warf, konnte ich allerdings nicht mehr einfangen. Schade. Aber über meine Beute war ich auch ganz glücklich…
Es war kühl, windig und düster und unglaublich schön und ich vergaß die Zeit…

Danke, Holger, dass Du sooooo lange gewartet hast!!!

Zambujeira

15.11.2018: Zambujeira

Wir hatten beide die Nase voll und nießten um die Wette. Umso netter war es, dass es heute warm wurde! Sonne satt!!!
Und das an unserem letzten Meerstrandtag und es stimmt: Alles ist noch schöner und intensiver, wenn man weiß, das man geht…
Wir machten eine Wanderung an den Klippen Zambujeiras und genossen alles um uns herum. Das Geschenk der warmen, hellen Sonne und die wunderschöne Naturkulisse hier sollte sich ganz fest in unsere Glieder und lange in unsere Köpfe setzen. Wir zelebrierten diese Momente einsamer und zauberhafter Zweisamkeit!

Cabo Sardão – Klappern auf Klippen

14.11.2018: Camping Villa Park Zambujeira – Farol Cabo Sardão – u.a. Knight Beach

Eine weitere kalte Nacht war gut mit den Wärmflaschen überstanden und der neue Tag zeigte uns einen weiteren, schönen Küstenabschnitt und wärmte nicht nur unsere Herzen, sondern auch unsere Glieder!!! Es ist leider so, aber Wärme macht Orte noch genießbarer!
Jumpy stellten wir am Leuchtturm ab. Nebenan einer der wohl aussichtsreichsten Fußballplätze. Und vorne auf den Spitzen der Klippen klappernde Störche!