Wo sich Füchse und Mosis gute Nacht sagen

01.06.2017: Gauja Nationalpark: Camping Apalkalns – Cesis – Tuja 3 (Ostseeküste)

Wo sich Füchse und Mosis gute Nacht sagen
oder
Der Flieder bewegt sich nicht

Alles war wieder frisch. Wir, das Wetter und unsere Wäsche. Die Sonne spitzte selten durch die weiß-graue weite Decke, aber es könnte schlechter sein. Es war nur kalt und windig.
In Cesis gibt es eine Haupteinkaufs-Touristrasse und die war gerade aufgerissen. Eine Baustelle. Wir besuchten das eine Cafe der Strasse, mit leckerem und gehaltvollem Kuchen. Er war hübsch anzusehen, ebenso das Cafe selbst. Es war gemütlich und warm.
Wir wurden etwas müde – aber von der bisherigen Tour durch den Ort konnte das nicht sein. Wir waren nur an und in der alten Kirche und der aus dem 13. Jhd. stammenden livländischen Ordensburg-Ruine.
Aber es war kalt – hier war es warm.
Als der Kuchen den Magen-Darmtrakt betrat, verlangte der Zoll mehr Aktivität, die wir nicht mehr hatten und was uns noch müder werden ließ.
Kälte und Füße trieben uns dann kurz durch wenige Strassen bis in den Fast-Food-Pizza-Laden gleich in der Nähe des Cafes von vorhin. Pizza. In Lettland. Bei einem Nicht-Italiener. In einem „Restaurant“ mit Industrieteppichboden. Für diese äußeren Umstände hätte sie schlechter sein können. Wir nahmen sogar den Rest mit und aßen ihn später.
Wir wollten wieder `raus aus der Stadt, wenn es auch nur eine kleinere war.

Wir machten noch einen Verdauungsspaziergang im Gauja-Nationalpark zu einer kleinen Sandsteinhöhle und einer Quelle, bei der wir uns ein paar Flaschen frisches Wasser auffüllten.
Ich verlor meine aktuelle Lieblingspilotensonnenbrille – irgendwo.
Wir wussten, dass der Wind weiter so stark blasen wird, es auch nochmal etwas regnen wird und steuerten mit etwas gemischten Gefühlen den Stellplatz Tuja3 an.
Der Wind peitschte und der Regen machte ihn nass.
Vorne verbog er Bäume. Der Flieder bewegte sich nicht.

„Der Flieder bewegt sich nicht!“,

rief ich erleichtert aus. Er stand auch geschützter hinter einem kleinen Hügel und wir bald bei ihm. Er sah nicht nur schön aus, er bewegte sich auch nicht.

Wir sahen uns, als es nicht mehr regnete, den Strand an. Direkt neben unserem Auto streunte ein Fuchs vorbei. Wir aßen Pizza. Der Wind tobte noch, aber hier nicht.
Der Flieder bewegte sich nicht und wir schliefen fest und gut.

Zambujeira

15.11.2018: Zambujeira

Wir hatten beide die Nase voll und nießten um die Wette. Umso netter war es, dass es heute warm wurde! Sonne satt!!!
Und das an unserem letzten Meerstrandtag und es stimmt: Alles ist noch schöner und intensiver, wenn man weiß, das man geht…
Wir machten eine Wanderung an den Klippen Zambujeiras und genossen alles um uns herum. Das Geschenk der warmen, hellen Sonne und die wunderschöne Naturkulisse hier sollte sich ganz fest in unsere Glieder und lange in unsere Köpfe setzen. Wir zelebrierten diese Momente einsamer und zauberhafter Zweisamkeit!

Cabo Sardão – Klappern auf Klippen

14.11.2018: Camping Villa Park Zambujeira – Farol Cabo Sardão – u.a. Knight Beach

Eine weitere kalte Nacht war gut mit den Wärmflaschen überstanden und der neue Tag zeigte uns einen weiteren, schönen Küstenabschnitt und wärmte nicht nur unsere Herzen, sondern auch unsere Glieder!!! Es ist leider so, aber Wärme macht Orte noch genießbarer!
Jumpy stellten wir am Leuchtturm ab. Nebenan einer der wohl aussichtsreichsten Fußballplätze. Und vorne auf den Spitzen der Klippen klappernde Störche!