19.05.2017 / Kaunas – Rumsiskes (ethnografisches Museum) – Schloss Panemune – Honigtal (Nemunastal/Camping Medaus Slenis)
Diesmal hatten wir beschlossen Frühstücken zu gehen! Wir hatten die hübsch aussehende Chocolateria am Rathausplatz auserkoren und wählten uns aus einer üppigen Auswahl an kleineren Torten- und Kuchenkunstwerken jeweils zwei aus…
Ein Frühstück mit Brötchen gab es hier nicht, aber Croissants wurden gerade in den Ofen geschoben, als wir schon den Kuchen genossen – mmmmh – lecker! Neben uns saßen zwei Geschäftsmänner – der eine stieg anschließend in seinen quietschgelben Porsche 911er mit gleicher Zahlenfolge im Kennzeichen.
Die Bank war gleich nebenan und so deckten uns mit Barem ein, auch wenn hier eigentlich alles mit Karte geht, selbst in der der Livemusik-Alternativbar in Vilnius zückte jeder, der sich auch nur ein Getränk gönnte, die Geldkarte.
Unsere Fahrt ging weiter – oder besser erst mal zurück nach Rumsiskes, einem ethnologischen Museum, das alte Bauwerke aus allen Regionen Litauens zeigte, diese wurden hier wieder aufgebaut.
Wir ließen uns auf die Zeitreise ein, aber vorallem war die Anlage ein zeitlos schöner Ort! Oft waren wir, jetzt in der Vorsaison, alleine in einer der Ansiedlungen. Nur die jeweilige Aufsichtsperson war mit anwesend, aber ebenso entpannt, wie der Parkwächter in Trakai. Man konnte sich meist so frei bewegen, als würde man hier in dieser Idylle leben, wir konnten aus und ein gehen. Und hofften, dass die Menschen in früherer Zeit das auch genießen konnten, trotz all der Arbeit, die sie hatten…
Wir ließen uns hier einhüllen in die Atmosphäre, in der Häuser stehen, die etwas zu erzählen haben, lauschen den surrenden Bienen in den herrlich blühenden Obstbäumen und sehen den Ziegen hinterher, die in ein anderes Gehege getrieben werden.
Am Ein- und Ausgangstor holt uns der Lavazza-Kaffeautomat und die ankommende Schulklasse zurück in die Gegenwart. Na dann, kann`s ja weiter gehen…
Die Fahrt geht über Kaunas in das Nemunastal. Uns ist die Bezeichnung Memel für den Nemunas durchaus geläufig (beispielsweise in einem alten Volkslied). Holger möchte sich gerne das Schloss Panemune ansehen. Es lag nur einen kleinen Abstecher entfernt. Mir hat das ungewöhnlich gefärbte massive Gebäude auch gefallen, mehr noch aber der Name. Das Schloss beherbergt in einem der Flügel nun ein 4-Sterne Hotel, als wir dort waren war alles recht ruhig und verträumt.
Auf der Fahrt gibt es immer etwas zu sehen und so bin ich ganz froh Beifahrer zu sein und all die Klein- und Großartigkeiten zu entdecken – OK, manchmal wird man auch recht müde, bei den meist kerzengeraden, wenn auch hügeligen Strassen…Was muss, das muss und manchmal nicke ich eben ein und bin ich wach, dann saugen die Augen auf, was geht – gut, dass sie groß sind! Und gut, dass ich oft ein Drittauge am Start hab, das ein akribisches „Gedächtnis“ hat!
Hab ich schon erwähnt, dass es hier megaviele Störche gibt?! Noch nie habe ich sooo viele Störche gesehen und einige Häuser, vorallem die alleinstehenden Gehöfte haben ihr eigenes Storchennest und alle mit Storch! Sie sitzen im Horst (Grüße an Flo/Horscht), fliegen durch die Luft und stolzieren langbeinig selbst nahe der Strasse herum. Wieso ich noch kein ordentliches Storchenportrait geliefert hab?! Tja, keinen richtig erwischt und kein Tele mit – grrrrmpf…aber so ist die Ausrüstung auch schon schwer genug und meist reichts ja – ufffff! Und röööhnnnnnn fahren wir weiter den Nemunas entlang zu unserem Etapenziel im Honigtal, dem Camping Medaus Slenis. Laut Besitzer: Ein magischer Ort!