13.05.2017 / Miedzyzdroje – Gdansk:
Fahrt gen Danzig
Das Zerschellen der Insekten an unserer großen Frontscheibe klingt wie das Knacken alter Schelllackplatten. Spiel mir das Lied vom Tod. Dieser morbide Soundeffekt begleitet uns genaugenommen seit Nürnberg und wird meist von unserer Lieblingsmucke überlagert. Nur ab und zu noch erinnert mich das visuelle Zerschmettern eines Schmetterlings an den Tod und unsere Schuld daran.
Zu Danzig:
Die danziger Altstadt ist wunderschön hanseatisch. Die Strassen werden gesäumt von herrlichen Fassaden, die scheinen als hätten sie einige Zeit überdauert – nichts deutet darauf hin, dass Danzig zu 90% im Krieg zerstört wurde. Die Stadt strahlt ihren Flair besonders jetzt in der Abendsonne auf uns ab. Einige Touristen flanieren wie wir als Schatten mit goldenem Saum der Sonne entgegen.
Wir essen ein langgedrehtes Softeis in Waffel, gehen in eine Bar, trinken Guiness und Aperol Sprizz, weil wir auf die Toilette müssen, schauen uns noch ein wenig um und essen dann Thai am Kai. Uns genügt eine Suppe, weil wir Nachmittags an einem schön angelegten Rastplatz Piroggen gegessen hatten.
Einmal in Polen Piroggen essen ist wohl ein Muss.
Sie waren gut und lagen lange im Magen…
Die Rastplätze insgesamt sind hier im Norden Polens übrigens gerne im Blockhaus oder einer Art Wikingerstil, gemütlich anmutend und oft mit wirklich schön angelegten Außenanlagen und sehr sauber. Erstaunlich sauber sind auch die Tankstellentoiletten, selbst wenn diese separat waren und wir nie eine Servicekraft zu Gesicht bekamen. Danke!
Wir schlenderten durch das nächtliche Danzig zurück zu unserem 24h-Parkplatz im Innenhof zwischen alten ehrwürdigen Gebäuden der Musikhochschule und einem Wohngebiet und gingen in unser Zuhause.
@ Christian: Danziger Audiringe nur für Dich;)
@ alle: zwei Bilder von unserem Stadtstellplatz mit interessantem Perspektivenwechsel;)